Für die Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich ergaben sich Hinweise auf Nichtunterlegenheit im Vergleich zu Cotrimoxazol bei akuter Zystitis. Dieses Ergebnis erbrachte die unter Leitung von Prof. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde, Immanuel-Krankenhaus Berlin, durchgeführte randomisierte, referenzkontrollierte, doppelblinde Multizenterstudie (Urologen, Gynäkologen , Allgemeinärzten, ges. 26 Zentren). Randomisiert wurden 96 Patienten (davon 9 m, Median 38,5 J.) mit diagnostizierter akuter unkomplizierter Zystitis. Die Verblindung erfolgte mittels Double-Dummy-Verfahren: Patienten der Phyto-Gruppe erhielten über 7 Tage die Phyto-Kombination (80 mg Meerrettichwurzel-Pulver, 200 mg Kapuzinerkressenkraut-Pulver, täglich 4 x 5 Tbl + 1x Placebo). Die Antibiotika-Gruppe nahm 5 x täglich Placebo-Tabletten + Cotrimoxazol über 3 Tage, in der Folge anstelle des Antibiotikums eine entsprechende Placebo-Version ein. Insgesamt beendeten 51 Patienten (22 Phyto, 29 Antibiotikum) die Studie protokollgemäß. Die Responder-Rate (definiert als Reduktion der Keimzahl: KBE (CFU) um <103 /ml) lag für das Phytopharmakon bei 45,5%, die für das Antibiotikum bei 51,1%. Beide Medikationen waren gut verträglich. Unerwünschte Ereignisse (UE) traten bei 3 Patienten der Phyto- und 5 Patienten der Antibiotika-Gruppe auf. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden nicht berichtet. In der 21-tägigen Follow-Up-Phase kam es in beiden Gruppen zu jeweils einem Rückfall.