Cranberry-Extrakt reduzierte bei Prostata-Karzinom-Patienten, die sich einer Strahlentherapie unterziehen mussten, die Häufigkeit von Harnwegsinfekten, sowie den Bedarf an Antibiotika und NSAR um rund 50 %. Dieses Ergebnis erbrachte eine in der Onkologischen Abteilung der Klinik Cremona, Italien, durchgeführte randomisierte, kontrollierte Vergleichsstudie mit 924 Prostata- Karzinom-Patienten. 489 Patienten erhielten während der sechs bis sieben Wochen andauernden Strahlentherapie einmal täglich eine magensaftresistente Cranberry-Zubereitung in Tablettenform (standardisierter Extrakt: 30 % PACs*, Qualität gemäß Europäischem Arzneibuch). Die restlichen 435 Patienten dienten als Kontrollgruppe. Während in der Kontrollgruppe in 24,6 % der Fälle Harnwegsinfekte auftraten, waren es unter Cranberry nur 10,6 %. Auch strahlenbedingte Harnwegssymptome wie Dysurie wurden durch die Cranberry-Anwendung im Vergleich zur Kontrollgruppe abgeschwächt, ebenso Nykturie: 29 % vs. 52 %; imperativer Harndrang: 30 % vs. 55 %. Die Anzahl der Behandlungstage mit Antibiotika bzw. NSAR war unter Cranberry deutlich geringer als bei der Kontrollgruppe: 285 vs. 585 Tage bzw. 113 vs. 201 Tage. Die Behandlung mit Cranberry war gut verträglich, es traten keine schwerwiegenden Unerwünschten Ereignisse auf. Die Ergebnisse sollten in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie verifiziert werden. *PAC = Proanthocyanidine