Folsäure verbesserte bei Kindern die aufgrund einer arzneimittel-induzierten Leberschädigung (Drug Induced Liver Injuries, DILI) erhöhten Leberenzym-Werte stärker als Silymarin. In der randomisierten Off-Label-Studie erhielten 55 Kinder mit diagnostizierter DILI aufgrund einer Antiepileptika-Therapie über einen Monat entweder Silymarin (5 mg/kg Körpergewicht) oder 1 mg Folsäure pro Tag. Am Ende der dreimonatigen Follow-up-Phase waren ALT, AST und GGT in beiden Gruppen signifikant gesunken. Unter Folsäure waren die Effekte auf ALT und AST deutlich stärker als unter Silymarin (p = 0,04 bzw. p = 0,007). Auch der Anteil an Kindern mit Werten im Normalbereich war unter Folsäure größer als unter Silymarin (ALT 30,7 % vs. 3,4 %, p =0,009), AST (42,3 % vs. 0 %, p<0,001) und GGT (23,1 % vs. 0 %, p = 0,008). Ein Rebound- Effekt trat in keiner der beiden Gruppen auf. Die Verträglichkeit war in beiden Gruppen gut. Es wurden keine Unerwünschten Ereignisse beobachtet. Anzumerken ist, dass die hepatoprotektive Wirkung von Silymarin vor allem auf einer Stabilisierung der Zellmembran, sowie einer Stimulation der Regenerationsfähigkeit der Hepatozyten beruht.