Die Anwendung von Phytopharmaka bei Kindern und Jugendlichen ist wirksam und sicher. Erkältungskrankheiten und Fieber führen die Indikationsliste an. Dies zeigen neue von Prof. Karen Nieber, Universität Leipzig, und Kollegen der Kooperation Phytopharmaka publizierte Ergebnisse zur Versorgungsforschung mit pflanzlichen Arzneimitteln.
In der Pädiatrie sind Daten aus klinischen Studien begrenzt, insbesondere zu Phytopharmaka. Um diese Lücke zu schließen, wurden aus der PhytoVIS-Datenbank* 2.063 Datensätze zur pädiatrischen Population selektiert und analysiert.
Ergebnisse: Die Auswertung zur Altersverteilung zeigt, dass die Anwendungshäufigkeit von Phytopharmaka mit dem Alter der Kinder zunimmt: < 2 Jahre: 12 %; 2 bis 5 Jahre: 23 %; 6 bis 11 Jahre: 27 %; 12 bis 17 Jahre: 38 %. Das Geschlechterverhältnis ist annähernd gleich verteilt (männlich 52 %, weiblich 48 %). Bei Kindern unter 11 Jahren wurden mehr Jungen mit Phytopharmaka behandelt, bei den Jugendlichen über 12 Jahren hingegen mehr weibliche Teenager. Die Mehrzahl der Kinder wurde wegen Erkältungskrankheiten und Fieber (68 %), Bauchbeschwerden (14 %), Hautkrankheiten (5 %), Schlafstörungen und Angstzuständen (4 %) therapiert. In 10 % der Fälle waren sonstige Beschwerden der Behandlungsanlass. Die Wirksamkeit wurde in 85 % der Fälle - unabhängig von der Indikation - als “sehr gut” oder “gut” bewertet. Die Verträglichkeit war in allen Altersgruppen sehr gut.
*Die wissenschaftliche Datenbank PhytoVIS der Kooperation Phytopharmaka versteht sich als Werkzeug für die Versorgungsforschung mit pflanzlichen Arzneimitteln.