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Capsaicin zur Behandlung von Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie

Ausgabe 143
Capsaicin zur Behandlung von Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie

Bei Chemotherapie-induzierter peripherer Neuropathie (CIPN) stellt die topische Therapie mit Capsaicin 8 %-Pflaster neben Lidocain-Pflaster (zweite Wahl) eine mögliche Therapieoption dar. Bei Anwendung etablierter oraler Arzneimittel wie Antiepileptika, Antidepressiva (SSRI, SNRI, TZA) oder Opioide müssen hingegen potentielle systemische Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Die vom Autorenteam um Prof. Christian Maihöfner, Neurologische Klinik am Klinikum Fürth, publizierte Übersichtsarbeit enthält einen praktischen Algorithmus zur CIPN-Therapie, welcher die unterschiedlichen Therapieoptionen bei lokalisierbaren und diffusen neuropathischen Schmerzen sowie bei funktionellen Beeinträchtigungen aufzeigt.

Speziell zu Capsaicin weisen die Autoren auch auf die von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie herausgegebene S2k-Leitlinie „Diagnose und nicht interventionelle Therapie neuropathischer Schmerzen“ hin. In dieser wird die Anwendung eines Capsaicin 8 %-Pflasters mit 179 mg Capsaicin bei lokalisierten neuropathischen Schmerzen als primäre Therapiemöglichkeit, sowie bei neuropathischen Schmerzen jeglicher Ursache als Mittel der zweiten Wahl vorgestellt.

Der Effekt von hochdosiertem Capsaicin-Pflaster ist bei guter Verträglichkeit vergleichbar mit dem konventionell eingesetzter oraler Wirkstoffe. Eine Empfehlung zur Anwendung niedrigdosierter Capsaicin-Zubereitungen sowie zum Einsatz bei nicht-schmerzhaften Polyneuropathien liegt nicht vor.

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Dienstag, 05 Oktober 2021 17:37

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