Cimicifuga-Extrakt mit oder ohne Johanniskraut-Extrakt kann bei Brustkrebspatientinnen, die sich einer Hormontherapie (z. B. Tamoxifen) unterziehen, die damit verbundenen klimakterische Beschwerden bessern und ist dabei sicher in der Anwendung.
Dies schlussfolgern die Autoren einer systematischen Literaturauswertung zu dem am häufigsten angewendeten iso-propanolischen Cimicifuga-Extrakt (iCR) alleine oder in Kombination mit einem ethanolischen Hypericum-Extrakt (HP). Bewertet wurden experimentelle Daten (Wirkungen, Wirkmechanismen und Toxikologie) sowie Daten von fünf kleinen klinischen Studien und einer pharmakoepidemiologischen Kohortenstudie.
Das Ergebnis: Bei den meisten Patientinnen besserten sich typische klimakterische Beschwerden wie Hitzewallungen und vermehrtes Schwitzen während der Behandlung, im Placebo-Vergleich zeigte sich jedoch kein Unterschied bei Hitzewallungen. Klinisch relevante Wechselwirkungen oder östrogenartige Wirkungen wurden nicht beobachtet. Anwenderinnen von iCR oder iCR+HP hatten im Vergleich zu Nichtanwenderinnen eine längere Rezidiv-freie Zeit. Die Autoren beurteilen die Gabe von iCR oder iCR+HP als eine Option für Brustkrebspatientinnen unter adjuvanter endokriner Therapie*.
*Patientinnen, die wegen Brustkrebs oder anderer hormonabhängiger Tumore in Behandlung sind oder waren, sollten Zubereitungen aus Cimicifuga nicht ohne ärztlichen Rat einnehmen. Ein Einfluss auf Brustkrebs oder andere hormonabhängige Tumore kann nicht völlig ausgeschlossen werden (gemäß Fachinformation, Stand August 2017).