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Flohsamenschalen mit präbiotischen Effekten?

Ausgabe 120
Flohsamenschalen mit präbiotischen Effekten?

Flohsamenschalen (Psyllium) beeinflussten bei obstipierten Patienten den fäkalen Wassergehalt, die gastroinestinale Transitzeit und die Zusammensetzung der Darmflora signifikant. Bei gesunden Probanden waren diese Effekte weniger stark ausgeprägt. Diese Ergebnisse erbrachten zwei randomisierte placebokontrollierte doppelblinde Crossover-Studien, welche bei acht gesunden Probanden und 16 chronisch obstipierten Patienten, durchgeführt wurden. Diese nahmen jeweils über sieben Tage 3 x täglich Psyllium (3,5 g; 7 g) oder Maltodextrin (Placebo) ein. Als Messparameter dienten Wassergehalt des Stuhls, gastrointestinale Transitzeit, Gehalt an kurzkettigen Fettsäuren (SFCA) und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms.
Zu Studienbeginn wurden deutliche Unterschiede im Mikrobiom gesunder und obstipierter Teilnehmer festgestellt. Bei Obstipation traten u. a. Desulfovibrio und Adlercreutzia wesentlich häufiger auf, während der Gehalt von Sutterella und Lachnospira signifikant niedriger lagen. Der Stuhl-Acetatgehalt war bei obstipierten Patienten 2,2-fach so hoch wie bei Gesunden. Auch zeigte sich bei diesen Patienten eine signifikante Korrelation zwischen verlängerter Transitzeit und niedrigem SFCA-Gehalt. Diese Korrelation ergab sich bei den gesunden Probanden nicht.
Nach siebentägiger Psyllium-Anwendung wurde bei gesunden Erwachsenen ein leichter, aber signifikanter Anstieg von Veillonella sowie eine Verringerung von Subdoligranulum beobachtet. Bei obstipierten Patienten erzielte Psyllium deutlichere Effekte: Die Konzentrationen von Lachnospira, Faecalibacterium, Phascolarctobacterium, Veillonella und Sutterella stiegen an, die von Coriobacteria und Christensenella verringerten sich.
Die genannten Bakterientaxa stehen alle im Zusammenhang mit dem intestinalen Transit, der Bildung von SCFA und dem Fäkalwassergehalt. Psyllium könnte somit als präbiotisch wirkender Ballaststoff bezeichnet werden.

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Montag, 08 Juli 2019 13:27

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