Die einmalige Applikation eines hochdosierten Capsaicin-Pflasters verbesserte bei Patienten mit Amputation eines Beines den Phantomschmerz und die erhöhte Schmerzempfindlichkeit.
Wissenschaftler des Hammersmith Hospital, London, führten die Studie in Zusammenarbeit mit dem Royal National Orthopaedic Hospital, Stanmore durch. Eingeschlossen wurden 14 Patienten mit chronischen Phantomschmerzen und Hypersensitivität im Stumpfbereich.
Als Messmethoden wurden verschiedene quantitative Sinnestestungen sowie funktionelle magnetresonanztomographische Untersuchungen zur kortikalen Kartierung (brain cortical maps) der assoziierten Empfindungen eingesetzt.
Die einmalige 60-minütige Applikation des Capsaicin-Pflasters führte bei allen 14 Patienten zu einer signifikanten Abnahme des Schmerzempfindens. Dies zeigte sich auch in einer Reorganisation der betreffenden Areale in der kortikalen Kartierung.
Das Pflaster beeinflusste auch die Schmerzüberempfindlichkeit des Stumpfes (Pinsel-Allodynie, Nadelstich-Test) positiv, was das Tragen einer Prothese erleichtern kann.
Capsaicin scheint die Schmerzempfindung, welche sich bei Phantomschmerzen aus einer peripheren und zentralen Komponente zusammensetzt, über den peripheren Input zu modulieren.