Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 könnten von einer täglichen Knoblauchgabe profitieren. Ein aktueller systematischer Review mit Meta-Analyse zeigte positive Effekte auf Fettstoffwechsel- und Blutzuckerwerte.
Die Autorengruppe wertete 33 Studien mit insgesamt 1273 Teilnehmern zur Wirkung von Knoblauch auf charakteristische Biomarker aus. Die Studiendauer variierte zwischen zwei Tagen (1 Studie) und 180 Tagen (1 Studie), die Mehrzahl lag bei 2 bis 3 Monaten. Die Tagesdosis verschiedener Knoblauchzubereitungen variierte zwischen 0,5 und 20 g. Kritisch anzumerken ist, dass Studiendaten zu unterschiedlichen, phytochemisch bzw. pharmakologisch nicht vergleichbaren Knoblauchzubereitungen wie Knoblauchpulver oder „Aged Garlic“ zusammengefasst wurden.
Laut Poolanalyse reduzierte Knoblauch die Werte von Gesamtcholesterin (-16,87 mg/dl; 95 % CI, −21,01 bis −12,73), LDL-Cholesterin (-9,65 mg/dl; 95 % CI, −15,07 bis −4,23) und Triglyceride (-12,44 mg/dl; 95 % CI, −18,19 bis −6,69) im Placebovergleich signifikant; HDL-Cholesterin nahm signifikant zu (3,19 mg/dl; 95 % CI, 1,85 bis 4,53) (jeweils p = 0,001). Die Interventionsgruppen zeigten auch eine signifikante Verringerung der Werte von Nüchternblutzucker (-10,90 mg/dl, 95 % CI -16,40 bis – 5,40) und HBA1C (-0,60 mg/dl, 95 % CI -0,98 bis -0,22; jeweils p = 0,001).
Die Autoren vermuten, dass der Einfluss von Knoblauch auf die Blutlipide auf eine verstärkte Ausscheidung von Triglyceriden aus dem Darm zurückzuführen ist. Über den möglichen Wirkmechanismus zur Absenkung der Blutzuckerwerte wird noch spekuliert.