Pro Jahr werden in Deutschland über 5 Millionen Mal Medikamente zur Behandlung des Benignen Prostatasyndroms (BPS) verordnet. Wie zufrieden sind BPS-Patienten mit dieser Therapie? Wann und warum brechen sie diese ab? Sprechen sie mit ihrem behandelnden Arzt darüber? – Wichtige Fragen für einen langfristigen Therapieerfolg über die bisher wenig bekannt war. Neue Erkenntnisse brachte eine deutschlandweite Befragung von 480 Männern mit ärztlicher Diagnose „BPS“ und „Lower Urinary Tract Symptoms“ (LUTS):
Die medikamentöse BPS-Therapie ermöglicht über Jahre eine hohe Therapiezufriedenheit. Dies gilt für Verwender synthetischer BPS-Präparaten wie α-Blocker oder 5-ARI ebenso, wie für Anwender des am häufigsten eingesetzten Phytopharmakons aus Sabal-/Urtica-Extrakt PRO 160/120. Beim Thema Sexualität lag das Phytopharmakon vorn: 74 % berichteten von einer Verbesserung der Libido, relevant häufiger als bei Verwendern von α-Blockern (46 %) oder 5-ARIs (37 %). Eine sehr starke Abnahme der Libido gaben jeweils 11 % der Befragten unter α-Blockern und 5-ARI an, hingegen keiner unter PRO 160/120 (p < 0,05).
Die befragten Therapieabbrecher hatten die Behandlung nach durchschnittlich einem Jahr beendet, mit 0,7 Jahren signifikant früher bei 5-ARI-Einnahme als bei α-Blockern (1,5 Jahre) oder PRO 160/120 (1,1 Jahre). Der Therapieabbruch erfolgte zu 65 % eigenmächtig durch den Patienten ohne Rücksprache mit dem Arzt.
Hinweis der Autoren: Die Therapieerwartungen von Ärzten und Patienten können sich deutlich unterscheiden. Dies sollte im Patientengespräch berücksichtigt und bei einem Kontrolltermin aktiv nachverfolgt werden. Dieses Vorgehen führt zur individualisierten Therapie, bei der alle von der S2e-Leitlinie zur BPS-Therapie empfohlenen Pharmaka zum Einsatz kommenn.