Die topische Applikation von L-Menthol (natürliches Menthol) hemmt die gastrointestinale Peristaltik und kann die Durchführung von Gastro- und Koloskopien erleichtern.
So lautet das Ergebnis einer Meta-Analyse, welche die publizierten Studien vom Jahr 2011 bis Anfang 2020 berücksichtigte. Den Aufnahmekriterien für die Analyse entsprachen acht randomisierte, kontrollierte Studien, davon fünf im Doppelblind-Design mit insgesamt 1366 Patienten bzw. Probanden. Diese wurden hinsichtlich des Vorliegens von Peristaltik, der Adenom-Detektionsrate sowie unerwünschten Ereignissen ausgewertet.
Die gepoolten Daten zeigten, dass sich unter L-Menthol-Applikation der Anteil der Patienten mit fehlender Peristaltik (Odds Ratio [OR] = 6,51, 95% Konfidenzintervall [CI] = 4,94-8,57, p < 0,00001) und der Anteil mit fehlender bis leichter Peristaltik (OR = 7,89, 95% CI = 5,03-12,39, p < 0,00001) im Vergleich zu Placebo signifikant erhöhte. Eine Verbesserung der Adenom-Detektionsrate wurde nicht gesehen. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse unterschied sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen.
Inwieweit sich die Wirkweise von L-Menthol auf die Magenschleimhaut bzw. auf die kolorektale Schleimhaut möglicherweise unterscheidet, bedarf noch weiterer Forschung.