Eine adjuvante Misteltherapie erbrachte bei Patientinnen mit invasivem Brustkrebs weder positive noch negative Effekte. Zu diesem Ergebnis kam die Autorengruppe des Onkologischen Schwerpunkts Stuttgart.
Die Autoren werteten in einer retrospektiven Studie die Daten von insgesamt 18.528 Brustkrebs-Patientinnen des Onkologischen Schwerpunkt Stuttgart von 1989 - 2011 aus. Bei 164 Patientinnen wurde eine begleitende Misteltherapie durchgeführt.
Zur Bewertung des Behandlungseffektes einer begleitenden Misteltherapie im Vergleich zu einer nicht mit Mistel behandelten Kontrollgruppe wurde die „similar case“ Methode angewendet. Nach dem „matched-pairs“-Prinzip wurden aus dem Gesamtkollektiv vergleichbare Fälle ohne Misteltherapie selektiert und hinsichtlich ihrer Überlebenszeit, der rezidivfreien Intervalle und der Lebensqualität mit den Patientinnen der Mistelgruppe verglichen. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Die Autoren weisen darauf hin, dass sich aus diesem statistischen Ansatz keine unmittelbaren Handlungsempfehlungen für die Therapieentscheidung (Patientenwunsch) ableiten lassen.