Die Mehrheit der Patienten mit leichten kognitiven Störungen (mild cognitive impairment, MCI) bevorzugen pflanzliche Arzneimittel. So lautet ein Ergebnis der Befragung von 51 Patienten einer Berliner Facharztpraxis mit Schwerpunkt Demenz. Ziel der Erhebung war es, die Versorgungserwartungen von MCI-Patienten unter den Bedingungen der Routineversorgung herauszufinden. Ergebnisse: 61 % der MCI-Patienten sorgten sich wegen ihrer Gedächtnisprobleme, 71 % waren dennoch meist ausgeglichener Stimmung. Nahezu alle Patienten mit leichten kognitiven Einbußen (86 %) erwarten von ihrem Arzt eine Hilfestellung für den Umgang mit ihren Gedächtnisproblemen. Am häufigsten wünschen sich MCI-Patienten von ihrem Arzt eine Verlaufskontrolle zu ihrer Gedächtnisleistung (96 %), eine Demenz-Risikoabschätzung (73 %), die Verordnung von Gedächtnistraining (55 %) sowie medikamentöse Behandlung (33 %). Dabei bevorzugen 59 % der Patienten pflanzliche Arzneimittel. Nur 10 % der Befragten würden sich mit einer geringen medikamentösen Wirkung noch nicht zufriedengeben; 41 % erwarten sich eine kurzfristig spürbare Wirkung der medikamentösen Therapie. Als nichtmedikamentöse Maßnahmen wünschen sich MCI-Patienten sportliche Aktivität (63 %), Gedächtnistraining (51 %) und Ernährungsberatung (37 %). Der Wunsch nach psychotherapeutischen Gesprächen (27 %) war bei depressiven Patienten besonders ausgeprägt.
Derzeit wird die Zahl der Menschen mit MCI in Deutschland auf bis zu 3,7 Millionen geschätzt. Sie wird in den kommenden Jahren weiter steigen.