Silymarin verringerte bei Patientinnen mit Endometriose die Größe der Endometrioseherde, die Schmerzsymptomatik und Interleukin-6-Spiegel (IL-6) signifikant. Ein signifikanter Effekt auf die Lebensqualität und Sexualfunktion zeigte sich hingegen nicht.
So lautet das Ergebnis einer in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der Universität Teheran durchgeführten randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie. Teilnehmer waren 70 Patientinnen mit Endometriose (Ø Alter 36,5 bzw. 34 Jahre in der Verum- bzw. Placebo-Gruppe). Diese erhielten über 12 Wochen täglich 280 mg Silymarin bzw. Placebo. Zielparameter waren die Größe der Endometriomläsionen (transvaginaler Ultraschall), die Schmerz-Symptomatik (VAS-Skala), die Sexualfunktion und die Lebensqualität (psychometrische Skalen) sowie der IL-6-Spiegel.
Ergebnisse: In der Silymarin-Gruppe waren das Volumen der Endometrioseherde (p = 0,04), die IL-6-Spiegel (p = 0,002) und die Schmerzen (p < 0,001) zur Abschlussuntersuchung signifikant reduziert. Keine signifikante Wirkung zeigte sich auf die Lebensqualität und die Sexualfunktion.
Die Studienergebnisse geben aus Sicht der Autoren Anlass, diesen Anwendungsbereich von Silymarin weitergehend zu untersuchen.
Silymarin, der Wirkstoff der Mariendistel, besitzt antioxidative und Radikalfänger-Eigenschaften sowie entzündungshemmende Wirkungen. Letztere schließen sowohl zelluläre als auch biochemische Mechanismen ein, wie Hemmungen der Neutrophilen-Migration, Kupffer-Zellen, Prostaglandinen, Leukotrienen und dem Transkriptionsfaktor NF-κB. Bereits in tierexperimentellen Studien zeigten sich Wirkungen von Silymarin auf der Verringerung der Größe und des histopathologischen Grades von Endometrioseherden.